Ein 5 in 1 Test (Kamera, Nachführung, neues Objektiv, gedruckte Objektivschelle und gedruckter Laserhalter)

 

Ich durfte eine von Julien Steelandt astromodifizierte Sony Alpha 6000 testen. Aufgrund des durchweg schlechten Wetters hat sich der Test leider immer wieder verzögert. Aber am 18. Dezember 2018 war es trotz fast Vollmond dann endlich soweit. Bessere Bedingungen würden wahrscheinlich in den nächsten Tagen (oder gar Wochen) nicht kommen. Ich baute also trotz Hochwolken alles auf.

 

 

Der Test sollte etwas besonders werden, denn ich testete nicht nur die Kamera, sonder gleich fünf

verschiedene Komponenten.


 

1) die Astromodifizierte Sony Alpha 6000

2) das neue Samyang 135mm F2 Objektiv (First Light)

3) die extra für das Samyang gedruckte Stativschelle (link zur Stl hier)

4) die Nachführung AZ-Gti von Skywatcher im EQ Modus (auch First Light) genauerer Test hier

5) einen gedruckten Laserhalter zur einfacheren Ausrichtung auf Polaris (STL hier)

 


Nach erfolgreichen Alignment der Nachführung wurde der Herznebel (IC 1805) angefahren und erschien auch fast Mittig (leicht nach unten versetzt) im Bild. Das erste Bild - ernüchternd ... sehr viele Hochwolken. Dennoch begann ich den Test. Zuerst blendete ich eine Blendenstufe auf F2.8 ab, danach erfolgten mehrere Test um die passende ISO Einstellung und die dazu passende Belichtungszeit zu finden. Ich entschied mich schlussendlich (auch etwas überraschend für mich selbst) für die folgende Einstellungen

 

Kamera Einstellungen
 

Blende: F2,8

ISO: 200 (normalerweise nehme ich hier ISO 800)

Belichtungszeit: 60 Sek


 

Also Kamera auf Bulb, Fernauslöser angeschlossen und Intervall eingestellt und los gins. Insgesamt kamen 63 Lights zusammen, von denen ich 59 verwerten konnte. Bei den letzten 4 waren die Wolken schon wieder zugezogen. Nach den Lights fertigte ich noch 30 Bias, 30 Darks und 20 Flats an um diese dann alle in Pixinsihgt verrechnen zu lassen. Leider spielte, wie zu erwaten war, das Wetter für weitere Tests nicht mehr mit.


 

erstes Fazit vor der Bildbearbeitung in PI:

 

​1) Die Sony A6000 ist klein, leicht und lässt sich super bedienen. Von dem gefürchteten Star-Eater Effekt ist nichts zu merken!

 

2) Das Samyang 135mm F 2.0 ist einfach SUPER .. sorry aber anders kann ich diese Schärfe und diese Helligkeit nicht besser beschreiben. Ich bin von dem Objektiv absolut begeistert und gebe eine klare Kaufempfehlung.

3) Die AZ-Gti Nachführung ist im EQ Modus definitiv gut geeignet um 135mm fotografisch nachzuführen.(einen ausführlicheren Test der Nachführung findet ihr hier)

4) Die geduckte Stativschelle (STL) erwies sich als doppelt gut. Erstens wurde der Bajonettanschluss der Kamera entlastet und zweitens wird durch die Schelle die Einstellung der Schärfe etwas erleichtert. Dies hängt damit zusammen, dass die Schelle den Schärfe-Einstellring leicht überlappt und damit etwas daran schleift. Durch dieses Schleifen ist ein Verstellen der Schärfe zwar etwas schwerer als ohne Schelle - Aber ein nachträgliches "verrutschen" der eingestellten Schärfe wird ausgeschlossen.


 

Berechnung des Bildes mit PixInsight

 

Durch die doch ständig vorhandenen Hochwolken und zusätzlich durchziehenden Mittelwolken war ich auf das errechnete Bild sehr gespannt. Nach dem Zusammenrechnen und Öffnen des Lights wurde zuerst das "rejection_high" mit ScreenTransferFunktion sichtbar gemacht.

OMG - extrem viel Wolken fast keine Sterne zu sehen! Hoffentlich kommt da überhaupt noch ein Bild raus.



 


 

Als nächstes wurde "rejection_low" sichtbar gemacht .. OK hier war alles wie es sein sollte ...

 

 

Die Spannung stieg. Das Sichtbarmachen des "integration" Bilds überraschte allerdings komplett. Es waren keinerlei Wolken mehr zu sehen. Die Sterne waren rund und man konnte auch schon den Herznebel erkennen. Einfach nur Begeisterung.

 

 

Ich bearbeitete das Bild mit meinem normalen Workflow (ohne H-Alpha). Mit dem Ergebnis bin ich für die doch kurze Belichtungszeit von weniger als 2 Std. sehr zufrieden. 

 

Hier das Ergebnis:


Schlussfazit.

Die von Julien Steelandt astromodifizierte Sony Alpha 6000 schnitt im Vergleich zu meiner (ebenfalls von Julien) astromodifizierten Canon EOS 600 Da sehr gut ab. Da sowohl der Sensor als auch die Auflösung der Sony größer ist. ließen sich auch etwas mehr Details abbilden. Ich bin mit der Sony Alpha 6000 A sehr zufrieden. Durch Features wie "Kantenanhebung" und programmierbarer Funktionstasten wie "Zoom" ist die Sony A6000 in meiner Sichtweise eine sehr gute Kamera die sich auch für Astrofotos gut eignet.

 

An dieser Stelle noch einmal vielen lieben Dank an Julien, der mir die Sony Alpha 6000 für die Versuchsreihe

zur Verfügung stellte.


 

 

 

 

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